Tag 30 (25.03.25) – Aufräumen und gemeinsames Paella-Essen

Hier oben in den Bergen ist’s schon kälter als an der Küste, doch dank des Thermo-Schlafsackes schlief ich wirklich sehr gut und wachte gut erholt auf. Den anderen Campern ist es hier oben zu windig, weshalb ich auf dem Plateau alleine stand und wirklich meine Ruhe hatte.

Den Tag verbrachte ich mit Spazieren, ins Gespräch kommen mit netten Leuten und dem Aufräumen des Bullis. Das war mal wieder fällig und hier konnte ich bei strahlendem Sonnenschein sehr gut ein wenig Ordnung schaffen. Dabei ist mir eine Kleinigkeit aufgefallen, die mir auch verdeutlicht hat, warum es im Auto die letzten Tage so gut roch…

Die Dose Haargel hat sich durch die Schlaglöcher wohl geöffnet und sich in meiner Sitztasche verteilt. Naja, jetzt riecht alles etwas nach frischen Haaren. Gibt schlimmeres. Einiges packte ich im Auto komplett um und sortierte auch neu, um die Abläufe hier noch wenig zu optimieren.

Das Abendprogramm heute war anders und wirklich sehr sehr schön. Jan und Suzy organisieren hier mehrmals die Woche Abendessen für alle Bewohner, sowohl die Menschen aus den Höhlen als auch für die Camper. Heute stand Paella auf dem Speiseplan. Laut Jan muss das natürlich auch von einem waschechten Spanier gekocht werden, weshalb aus dem Ort extra ein Koch vorbei kam und für alle gekocht hat.

Dabei gab es auch die Möglichkeit, den Kochvorgang zu beobachten. Schritt für Schritt wurden die Paellas zubereitet, eine klassische mit Fisch und eine vegetarische. Sehr beeindruckend, wie sich Schritt für Schritt die Paella daraus entwickelte. Paprika, Zwiebeln, Knoblauch, Gewürze, Reis und eine Menge Meeresfrüchte. Tintenfische, Garnelen, Miesmuscheln, Kabeljau und noch etwas, was ich mir nicht gemerkt habe.

Dann war es soweit. Das Essen war fertig und wir haben uns alle bedient. Ich habe vorher noch nie Paella gegessen, auch habe ich noch nie wirklich Muscheln und co. gegessen. Zwar mal Garnelen und bei Papa mal Tintenfisch probiert, aber in der Konstellation hier gab’s so etwas für mich noch nie.

Und was soll ich sagen, es war echt lecker. Es ist mal etwas ganz anderes, als man es aus Deutschland kennt. Also wirklich anders als Schnitzel und Pommes. Dennoch würde ich es nicht jeden Tag essen wollen. Da gibt es für mich andere Mahlzeiten, die mich mehr catchen. Die Qualität und Frische dieser Paella bekommt man jedoch selten, da in Restaurants die Gerichte oft warm gehalten werden und der Reis dann ziemlich weich und verkocht ist.

Es war auf jeden Fall eine Erfahrung, die ich jedem mal empfehlen würde. Spezialitäten aus den jeweiligen Ländern, in denen man ist, zu probieren (vielleicht nicht unbedingt den norwegischen Stinke-Fisch). Man lernt dadurch wirklich auch mal andere Dinge und Malzeiten kennen, die man vorher noch überhaupt nicht auf dem Schirm hatte.

Der noch viel coolere Nebeneffekt dieses Abendessens waren die Gespräche und das allgemeine Zusammensein mit den Menschen, die hier sind. Mit einem Pärchen aus Aachen quatschte ich echt lange über Gott und die Welt und auch mit den 4 Schweizern unterhielt ich mich eine ganze Weile. Auffällig ist hier jedoch, dass ich definitiv zu den Jüngeren hier zähle und den Altersdurchschnitt ziemlich nach unten ziehe.

Kurz vor dem Essen kam noch ein niederländisches Pärchen mit ihrem T4 an. Die beiden sind etwa Mitte 30. Zwar immer noch gut älter als ich, aber ich habe mich etwas mehr unter Gleichaltrigen gefühlt🤪.

Wir unterhielten uns auf einem Mix aus Deutsch, Englisch und Niederländisch und hatten ein sehr schönes und interessantes Gespräch.

Am Lagerfeuer entstehen auch oft sehr interessante und schöne Gespräche. Da es jedoch ziemlich dunkel, immer kälter und alle auch müder wurden, löste sich gegen kurz vor 10 die Runde auf und alle verkrochen sich in ihre Fahrzeuge.

Der heutige Sonnenuntergang war nicht so beeindruckend wie gestern, da es sich zum Abend zugezogen hat und auch der ein oder andere Regentropfen vom Himmel kam.

Jetzt sitze ich im Bulli und die Heizung arbeitet bei ca. 6 Grad Außentemperatur sehr zuverlässig und sorgt für wohlige Wärme. Ich freue mich echt immer wieder, wie man mit eigentlich völlig fremden Menschen doch so schnell ins Gespräch kommen kann und Gesprächsthemen findet. Klar, man erzählt einige Dinge auch mehrfach, dennoch ist man meistens direkt auf einer sehr entspannten Ebene und begegnet sich auch auf Augenhöhe, egal wo man herkommt, wie alt man ist oder was man für ein Auto fährt. Das genieße ich hier sehr und bin auch sehr dankbar dafür, diese Erfahrungen hier machen zu dürfen.

Gleich geht’s dann in die Koje, mal gucken ob ich mir noch meine Mütze herauskrame, es wird wieder frisch.

3 Kommentare zu „Tag 30 (25.03.25) – Aufräumen und gemeinsames Paella-Essen

  1. Das war ja mal wieder ein sehr unterhaltsamer und interessanter Reisebericht. Die Paella sah köstlich aus, ich habe sie auch noch nie gegessen . Die Geschichte mit dem Haargel ist ja köstlich, jetzt müffelt es nicht mehr in Deinem „Schlafzimmer „ Nun einen weiteren schönen Tag mit lieben Grüßen 😋😘

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  2. Wie außergewöhnlich, solche Gastgeber! Ein landestypisches Paella-Essen für alle, phantastisch 😄! Dazu noch eine Auswahl an interessanten Gästen aus mehreren Ländern, das hört sich richtig gut an 👍🏼. Dafür wäre ich auch einen weiteren Tag geblieben…

    Dein Stellplatz oben auf der Ebene sah sehr schön aus, etwas für Freunde des Besonderen. Dein Bulli macht ja alles mit, vor allem versorgt er Dich mit angenehmer Umgebungswärme.

    Inzwischen geht’s sicher schon weiter in Richtung Alicante und Valencia, das Wochenende naht.

    Weiter gute Fahrt und wenig Niederschläge, liebe Grüße

    Ingrid

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