Tag 5 (28.02.25) – Die Stadt auf dem Wasser

Heute Nacht sank die Außentemperatur auf 0 Grad, sodass es im Bulli heute Morgen nur knapp 5 Grad waren, als ich aufwachte. Dank des Defense Schlafsackes, der eine Überlebenstemperatur von -20 Grad hat, war mir jedoch alles andere als kalt, als ich aufwachte; jedenfalls solange ich im Schlafsack war😂. Glücklicherweise ist der Wagen ja auch mit einer Standheizung ausgestattet, sodass der Start in den Tag bei angenehmen Temperaturen erfolgen konnte.

Morgenstimmung im Hafen

Geschirr spülen ist auf Stellplätzen deutlich angenehmer als im Auto. Zwar habe ich hier auch ein Waschbecken mit Stöpsel, jedoch ist das Wasser kalt und begrenzt. Ich spülte also das Geschirr der letzten Tage mit schön heißem Wasser, entleerte auch einmal vorsorglich meinen Abwasserkanister und füllte meine Frischwassertanks auf, um für die nächsten Tage gerüstet zu sein. Ich hatte zwar noch Reserven, aber wer weiß wo der nächste Wasserhahn ist…

Im nächsten Camper gibt’s ne Spülmaschine 😉

Mein heutiges Ziel ist der Mont Saint Michel, eine Stadt bzw. Berg auf dem Wasser. Die Fotos im Internet sahen sehr vielversprechend aus, weshalb ich mich gegen 11 Uhr in Richtung Westen aufmachte. 250km über alle möglichen Straßen.

Nach gut 4 Stunden erreichte ich einen kleinen regionalen Laden, welcher Produkte aus der Region verkauft. Über Park4Night wusste ich, dass man hier wohl auch mit dem Camper stehen kann. Ich fragte dennoch die Verkäuferin, ob das hier möglich ist und sie bejahte freudestrahlend und zeigte mir direkt, wo ich stehen kann.

Viel näher geht’s nicht

Im Laden kaufte ich einen Apfelsaft aus der Region, sehr lecker und fruchtig. Dieses Konzept finde ich persönlich richtig stark und cool. Menschen stellen ihre Fläche zur Verfügung und im Gegenzug kann man etwas im Laden kaufen. Wobei ich das hier nicht einmal gemusst hätte. Letztendlich ist es eine Win-Win-Situation. Als Camper hat man einen Platz für die Nacht und die Betreiber machen mehr Umsatz. Und letztendlich ist es, je nachdem was man natürlich kauft, deutlich günstiger als ein Campingplatz.

Um das schöne Wetter noch zu nutzen, machte ich mich zu Fuß auf zum Mont Saint Michel. Von hier sieht der Berg noch ziemlich klein aus und auch der Weg dahin zieht sich ganz schön. Zwar gibt es auch einen Shuttle Bus, aber da ich eh schon viel im Auto sitze, bin ich dankbar für jeden Meter, den ich laufe. Nach 3km erreichte ich dann die Insel.

Tatsächlich bin ich im Vorhinein ohne große Erwartungen in die Stadt gelaufen und habe auch bewusst nicht schon vorher intensiv gegoogelt, wie es denn innen drin aussieht. Dafür fahre ich ja hierhin 🙂

Ich war echt überrascht und auch irgendwie überwältigt, wie verwinkelt und atemberaubend diese Insel ist. Kleine Gassen, Treppen, Geschäfte und auch seeeehr viele Menschen. Ich will gar nicht wissen, wie voll es ist, wenn hier Hochsaison ist.

Es gibt auch die Möglichkeit, bis ganz nach oben zu gehen. Dazu muss man jedoch extra Eintritt zahlen und mir haben auch die frei zugänglichen Bereiche gereicht, um einen Eindruck zu bekommen, aus was gigantischen Bauwerken diese Stadt besteht. Da die Insel mitten im Wattenmeer liegt und hier logischerweise die Gezeiten sind, war es nicht verwunderlich, dass kaum Wasser da war; Ebbe sei Dank.

Am Wasser habe ich eine ganze Weile gesessen und einfach nur die Sonne und das Wasser genossen. Das genieße ich auch immer wieder, einfach mal im Hier und Jetzt zu sein, wahrzunehmen, was um einen herum passiert und nicht immer hektisch von A nach B zu hetzen.

Entspannt lief ich die 3km wieder zurück zum Bulli, und kochte mir ein paar Knödel. Zum draußen kochen ist es auch noch etwas zu kalt. Außerdem sind meine Heckklappenstoßdämpfer etwas zu schwach durch das Fahrrad auf dem Heckträger, sodass sich der Kofferraum bei zu kalten Temperaturen automatisch wieder schließt. Wenn’s warm genug ist, bleibt er auch offen.

Da es draußen bereits wieder niedrige einstellige Temperaturen hat, läuft die Standheizung bereits wieder und beschert mir angenehme Wärme hier im Auto. Dankbar blicke ich auf einen weiteren Tag zurück und mache es mir jetzt gemütlich.

Wohin es morgen geht weiß ich noch nicht. Das schaue ich morgen früh ganz spontan.

4 Kommentare zu „Tag 5 (28.02.25) – Die Stadt auf dem Wasser

  1. Lieber Johannes.

    wir freuen uns sehr darüber, dasss du allein eine so gewaltige Tour begonnen hast. Offenbar läuft bei dir alles scheinbar mühelos, obwohl es ohne Energie-Einsatz nicht geht. Wir erwarten mit Neugier und Intersse deine weiteren Berichte.

    Sei herzlich gegrüßt und wir wüchenm die einen gute Nacht -Oma und Opa

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