Tag 11 (06.03.25) – immer weiter nach Westen

Die Nacht in der Pampa war ruhig, keine Polizei und auch keine Anwohner, die mein Aufenthalt gestört hat. Der gestrige wolkenlose Himmel war jedoch heute Morgen Geschichte und ich wurde von einem durch den Wind wackelnden Bulli sowie waagerechten Regentropfen geweckt. So unter der Decke ist das schon ziemlich gemütlich, wenn’s draußen regnet und stürmt. Beim Öffnen des Rollos schien auch die Sonne zwischen den Wolken hervor.

Auch heute ging’s nach dem Aufstehen wieder eine kleine Runde spazieren. Heute wurde ich ganz schön durchgepustet. Nach dem Frühstück ging’s weiter Richtung Westen. Zuerst ohne Autobahn durch sehr sehr enge und steile Passagen. Ich weiß nicht, ob ich jemals vorher so extrem steile Straßen mit dem Bulli gefahren bin. Trotz 1. Gang wurde ich immer schneller und musste sehr viel Bremsen. Hat aber alles gut geklappt.

Nach einigen Kilometern wurden die Straßen dann aber auch wieder größer, aber nicht weniger kurvenreich. Hoch, runter, links, rechts und so weiter. Das erforderte echt viel Konzentration, hat aber auch wie immer sehr viel Spaß gemacht.

Als ich an einer Tankstelle vorbeikam, traute ich meinen Augen kaum. Der Liter Diesel kostet hier nur 1,359€. Ich hatte zwar noch einen knapp halbvollen Tank, tankte aber trotzdem einmal komplett voll. Ungewohnt ist hier, dass es Tankwärtinnen gibt, die zu einem ans Auto kommen und tanken. Das bin ich aus Deutschland überhaupt nicht gewöhnt.

Kurz nach dem Tankstopp ging es dann auf die Autobahn. Der kommende Streckenabschnitt war mautfrei und landschaftlich atemberaubend. Hier habe ich gemerkt, dass ich auf den Autobahnen deutlich besser die Aussicht genießen kann als auf den kleinen Landstrassen, da man hier zwar natürlich auch konzentriert fahren muss, es aber dennoch entspannter ist.

Vorbei fuhr ich auch an Bilbao, einer Großstadt hier in der Region. Ich hatte eine atemberaubende Sicht auf die Stadt, entschied mich aber dazu, weiterzufahren und nicht die Stadt zu besichtigen.

Kurz vor Santander, in der die Santander-Bank auch ihren spanischen Sitz hat, bog ich Richtung Südwesten ab, um meinen heutigen Stellplatz anzusteuern.

Auch diesen Platz habe ich, wie quasi jeden Platz, wieder über Park4Night gefunden. Es handelt sich um einen Bauernhof, auf dem man für 7€ die Nacht stehen und übernachten darf, eine Toilette und eine Dusche hat, und direkt in der Natur ist. Man hört die Kühe muhen und auch an Katzen mangelt es hier in keinster Weise.

Freundlich wurde ich von dem Landwirt begrüßt, er zeigte mir direkt wo ich stehen kann und gab mir auch direkt ein paar Produkte, die hier produziert wurden.

Ich erkundete ein wenig die Gegend und bereitete das Abendessen vor: Pizza 🍕😋

Man könnte zwar denken, wie soll denn das gehen ohne Backofen, aber es geht. Und zwar sehr gut. Es gibt einen kleinen Camping-Grill namens Skotti. Das ist ein Grill aus Edelstahl, welcher aus gelaserten Blechen besteht und schön kompakt zusammengelegt werden kann. Für ebendiesen Grill gibt es ein Pizza-Upgrade, bestehend aus einem Pizza-Stein sowie einer Haube. Alles natürlich auseinandernehmbar. Und somit habe ich einen vollfunktionsfähigen Pizzaofen dabei (Danke an Papa fürs Ausleihen🤩). Papa und ich haben den Ofen bereits einmal getestet. Man muss den Dreh erst einmal raus haben. Mit der Erfahrung vom letzten Mal klappte es heute aber hervorragend und ich hatte echt leckere Pizza. Den Teig habe ich allerdings nicht selbst gemacht sondern ein normales Pizza-Kit aus dem Supermarkt genommen.

Wer ebenfalls mal mit nem Bulli/ Camper/ Wohnmobil oder Zelt unterwegs war, wird mir zustimmen, dass man eine Sache immer machen kann: (Auf)räumen. Alltägliche Dinge nehmen hier oft mehr Zeit ein als zu Hause. Man räumt auch viele Sachen hin und her und wieder her und hin, da man den Platz für verschiedene Dinge nutzt. Der Abend verging somit wie im Fluge mit Pizza backen, Essen, Spülen, etwas klar Bulli machen und Blog schreiben.

Mal gucken ob mich die Kühe morgen früh wecken, wenn’s zum Melken geht. Heute wird aber wirklich mal wieder in der ersten Etage geschlafen.

7 Kommentare zu „Tag 11 (06.03.25) – immer weiter nach Westen

  1. Ich erinnere mich an unsere ersten Pizza-Versuche in Heeg 😂 Schön, dass es dir dieses Mal besser gelungen ist 😉. Pass bloß auf, dass dein Lamm nicht auf dem Bauernhof bleiben möchte… Liebe Grüße

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  2. Welch ein wunderbarer Ort, an dem Du heute stehst! So ein freundliches Willkommen und absolut faire Stellplatz-Bedingungen. Das Katzen-„Nest“ hinter Deinem Bulli macht mir Spaß, Bauernhof halt😊!

    Deine Pizza-Aktion hat Dich gut beschäftigt, nicht wahr? Und sie hat sicher Mega geschmeckt 👍🏼👍🏼👍🏼

    Es macht so viel Spaß mit Dir „mitzufahren“, Du schreibst ausführlich und anschaulich, als ob wir im Kofferraum dabei wären… Keine Bange, wir sind‘s nicht 😂😂😂.

    Schlaf nun gut, liebe Grüße aus Westfalen

    Ingrid

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  3. Noch ein Nachtrag: Gerade bin ich mit dem Finger auf der Landkarte weiter gen Westen gefahren. Du bist nicht so weit weg von Asturien, einer Gegend, die wunderschön sein muss. Ich habe mal einen Reisebericht dazu gelesen…

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  4. Nun von mir auch noch liebe Grüße. So stelle ich mir die Freiheit vor. Natur pur . Das Kochen ist ja abenteuerlich, doch offensichtlich klappt es wunderbar . Das Fahren ist ja wohl auch sehr vage , pass bloß auf Deine Achsen auf . Hoffentlich wird Dein Wetter wieder besser , es soll doch Frühling werden . Nun weiter gute Fahrt und ganz liebe Grüße von Deiner Oma 😘🎶

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    1. Es ist wirklich Natur pur hier. Mit kaputten Achsen im Auto kennst du dich aus, oder?😉😂
      Bis jetzt ist der Wetterbericht noch ziemlich nass. Mal gucken wie es sich so die nächsten Tage entwickelt.

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