Tag 19 (14.03.25) – westlicher geht’s nicht und Lissabon bei traumhaftem Wetter

Jetzt musste ich gerade tatsächlich kurz überlegen, wo ich heute Morgen aufgewacht bin. Man verliert da im Laufe der Zeit echt den Überblick, wenn man fast jeden Tag woanders aufwacht. Auf dem Wohnmobilstellplatz direkt am Meer. Da ich heute einiges vorhatte, bin ich zeitig gegen 9 Uhr nach einem kurzen Frühstück gestartet. Mein erstes Ziel war das Cabo da Roca, der westlichste Punkt vom europäischen Festland. Für die gut 50km brauchte ich 1,5 Stunden, da die Wege auch heute mal wieder sehr sehr klein waren.

Die Ausblicke waren aber wirklich wieder atemberaubend.

Am westlichsten Punkt angekommen habe ich schnell gemerkt, dass es sich auch um eine touristische Attraktion handelt, da ein Bus nach dem nächsten vorfuhr. Es war noch nicht überlaufen, aber gut besucht. Im Sommer läuft man hier wahrscheinlich Rücken an Bauch…

Es war ganz schön windig und die Wellen dementsprechend ziemlich hoch. Sehr beeindruckend, vor allem bei dem traumhaften, wolkenlosen Wetter.

Ich habe wahrgenommen, dass Menschen aus allen möglichen Ländern vor Ort waren. Deutsche, aber auch einige Asiaten. Hier kommen dann alle immer irgendwie zusammen.

Um das traumhafte Wetter zu nutzen fuhr ich ins ca. 45 Minuten entfernte Lissabon, die Hauptstadt Portugals. Frei stehen kann man hier quasi komplett vergessen, auch wenn es wohl einige Parkplätze in der Stadt gibt, in denen das geduldet wird. Da ich aber keine Lust auf Cabrio-Feeling hatte (Scheiben kaputt), entschied ich mich, auf dem Campingplatz der Stadt eine Nacht zu verbringen. Mit knapp 30€ zwar mehr als woanders, für eine Großstadt aber völlig in Ordnung. Ein paar Minuten vor der Ankunft meldete sich mein Reifendruckkontrollsystem im Bulli. Nach dem Messen habe ich festgestellt, dass tatsächlich ein Reifen etwas weniger Luft als die anderen hatte. Ich werde das Ganze mal beobachten, hilft ja nix…

Ich checkte ein, bekam meinen Platz zugewiesen und erkundete kurz den Platz. Sogar mit Pool, kleinem Supermarkt und Restaurant.

Zu Fuß war’s in die Stadt zu weit. Die 9km wollte ich mir dann pro Weg nicht antun und fuhr mit dem Bus in die Stadt. Das dauerte ca. 50 Minuten. Danach war ich direkt in der Stadt am Wasser. Mir war früher ehrlich gesagt nie bewusst, dass es in Lissabon so viel Wasser gibt. Ich hatte die Stadt immer nur verwinkelt vor Augen, aber eben ohne Wasser.

Ich ging ein Stückchen am Wasser entlang, bis ich am „Platz des Handels“ ankam und Blick auf den „Arco da Rua Auguste“ hatte.

Durch dieses Tor konnte man durchgehen und dahinter befand sich eine breite Straße mit vielen Restaurants.

Ich lief weiter bis hoch zur Burg. Der Weg, den ich erst wählte, führte durch so enge Gassen mit komischen Personen, sodass ich umdrehte und über größere Straßen den Weg bis hoch fand. Die Schlange für die Tickets, um die Burg von innen zu besichtigen war so lang, dass ich mich gegen einen Besuch entschieden habe.

Die kleinen gelben Straßenbahnen fahren hier tatsächlich rum und sehen wirklich so aus wie man es sich vorstellt. Auch ist die ganze Stadt voll mit Straßenbahn-Schienen, selbst durch die verwinkeltsten Gassen fährt die kleine Bahn.

Super leckeres Eis habe ich gegessen und mich anschließend noch in ein Restaurant bzw. Café gesetzt, welches auf einer Dachterrasse mit Blick auf die Stadt gelegen ist.

Zurück am Wasser genoss ich einige Zeit den Blick aufs Wasser, gekoppelt mit der Sonne, die immer tiefer stand und dem regen Treiben der Stadt.

Ein bisschen erinnert mich die Atmosphäre an Oslo im Sommer. Landschaft, Wasser und Stadt. Eine wirklich schöne Kombi.

Eine 3-köpfige Band sorgte für gute Musik beim Sonnenuntergang. Einfach schön.

Aufgefallen sind mir in der Stadt haufenweise Straßenhändler, die versucht haben, ihre Ware (hauptsächlich irgend welchen Ramsch, den kein Mensch braucht😂) zu verkaufen. Und das auf einer ziemlich penetranten Art und Weise. Auch die Sonnenbrillenverkäufer waren am Start. Wie auch am Westkapp waren hier wieder alle möglichen Leute unterwegs, alles wirkte sehr friedlich und die Leute waren echt entspannt.

Ich schlenderte noch etwas weiter und kam am „Time out Market“ vorbei, einer großen Markthalle, in der es unzählige Mini-Restaurants gibt. In der Mitte stehen reihenweise Tische und am Rand kann man sich dann das Essen aussuchen, was man gerne haben möchte.

Die Busfahrt durch das dämmernde und dann dunkle Lissabon war auch sehr eindrucksvoll. Mit sehr sehr vielen neuen Eindrücken liege ich jetzt müde im Bulli und werde gleich auch schlafen gehen.

6 Kommentare zu „Tag 19 (14.03.25) – westlicher geht’s nicht und Lissabon bei traumhaftem Wetter

  1. Auch Du bist offenbar ein wenig der Faszination dieser schönen Stadt „erlegen“ – das freut mich!
    Falls Du morgen erneut in die Stadt fahren möchtest: Mich hat der Aufzug „Elevador de Santa Justa“ fasziniert, der an den Ruinen eines Klosters (Convento de Carmel) ankommt, das bei dem großen Erdbeben 1755 zerstört wurde. Der Platz oben ist idyllisch, bietet schattige Plätzchen und einen tollen Blick über die Stadt!

    Auch die Ecke, an der der Tejo ins Meer mündet, macht Spaß, der Torre de Belèm erinnert an die Seefahrernation Portugal.

    Ach, es gibt so viel zu gucken! Wie toll, dass sich das Wetter von seiner schönsten Seite zeigt! Bist Du mit einer dieser irren Straßenbahnen gefahren?

    Genieße diese wundervolle südwestliche Ecke Europas!

    Ich bin vorhin auf dem Sofa 🛋️ aufgewacht und nun ins Bett umgezogen….

    Liebe Grüße

    Ingrid

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    1. Es gibt wirklich viel zu sehen in der großen Stadt, mit der Straßenbahn bin ich nicht gefahren, aber sie fuhr einige Male sehr nah an mir vorbei, wirklich beeindruckend. Ich war an einem Aussichtspunkt, aber ich glaube das war ein anderer als der den du meintest. Dir ein schönes Wochenende und viele Grüße

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  2. Guten Morgen, Johannes,

    es ist echt schön, dich durch deine Berichte und Fotos auf deiner Reise begleiten zu dürfen. Wenn du noch einen weiteren Tag in Lissabon bleibst schaue dir noch das Aquarium an. Das soll sehr eindrucksvoll sein. Und hast du die Aufzüge in der Stadt gesehen, mit denen man von den unten gelegenen Stadtvierteln auf die Hügel fahren kann? Ich fand die sehr interessant. Richtig gute Fischrestaurants gibt es auf der anderen Seite des Flusses. Da fahren Fähren hin.

    Dir boch eine gute Zeit und gute Weiterreise!

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    1. Moin, besten Dank fürs positive Feedback 😉
      Die Aufzüge sind wirklich cool und bieten nochmal ganz andere Möglichkeiten. Ich fahre heute allerdings schon etwas weiter. Für den nächsten Besuch stehen dann aber definitiv einige Ausflugsziele auf dem Programm.
      Viele Grüße und ein schönes Wochenende

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