
Um ehrlich zu sein habe ich deutlich besseres Wetter erwartet, als es zur Zeit hier ist. Auch heute Morgen war es ziemlich nass draußen, als ich aufwachte. Der Schlafsack war auch etwas klamm, da der Regen gestern durchs offene Dachzeltfenster hereinkam. Naja, er hat trotzdem gewärmt und ich schlief ganz gut.
Tatsächlich ließ sich auch die Sonne etwas blicken, als ich mich von den Gastgebern hier verabschiedete. Meine erste Anlaufstelle heute war die Werkstatt im Nachbarort. Diese war auf Google sehr gut bewertet und wurde mir auch hier empfohlen.

Ich schilderte kurz mein Problem und der sehr gut Englisch-sprechende Werkstattchef meinte direkt, dass sie das machen können und ich etwas warten soll. Nach gut 10-15 Minuten wurde ich samt Auto in die Werkstatt gewunken, der Reifen war schnell demontiert und auch das Loch sehr schnell geflickt. Es war eine selbstschneidende Schraube, die sich direkt in mein Profil gedrückt hat. Passiert, aber reparabel.


Der ganze Prozess ging echt fix über die Runden und ich konnte direkt weiterfahren. Auf dem Gelände habe ich Bekanntschaft mit Nils aus Stuttgart gemacht. Er ist mit seinem alten Post-Auto unterwegs und kommt gerade aus Marokko. Sein Getriebe macht Faxen und er hat auf einem Parkplatz nebenan sämtliche Sachen am Auto demontiert und ist seit 3 Tagen auf Fehlersuche. Ich konnte ihm mit Bremsenreiniger aushelfen. Wir quatschten etwas über Gott und die Welt, da ich aber nicht großartig helfen konnte machte ich mich auf den Weg Richtung Osten.

An der Süd-Westküste Portugals gibt es einige beeindruckende Strände, bei dem aktuellen Wetter schaute ich mir aber nur den Praia da Bordeira an, an dem auch einige Surfer zu finden waren.

Ich wurde in den 15 Minuten draußen ziemlich nass, sodass ich schnell wieder zum Auto zurück ging und überlegte, wo ich hinfahren kann. Das Wetter ist überall ziemlich schlecht hier. Zuerst machte ich mich auf den Weg zur Praia dos Tomates, einem berühmten Strand mit roten Felsen. Auf dem Weg dahin kam ich jedoch in ein solches Unwetter, dass ich meine Pläne verändert habe.
Da das Wetter an den Küsten ziemlich unberechenbar ist und gerade für Faro extreme Küstenunwetterwarnungen ausgesprochen wurden, suchte ich das Weite und steuerte einen kostenlosen WoMo-Stellplatz kurz hinter der portugiesisch-spanischen Grenze etwas weiter im Norden an, um von der Küste wegzukommen.

Hier angekommen regnete es auch ohne Ende, aber nicht so extrem wie heute Mittag. Um mich etwas zu bewegen ging ich eine Runde spazieren. Im Nachhinein hätte ich das lieber mal gelassen und wäre später gegangen, wobei es jetzt auch immer wieder mal ordentlich, aber kürzer gießt…


Zurück am Auto war alles nass, also wirklich alles nass. Provisorisch spannte ich vor den vorderen Sitzen eine Wäscheleine, um die Klamotten irgendwie zu trocknen. Allmählich fängt‘s hier nämlich an zu muffen, da ich kaum die Feuchtigkeit aus dem Auto bekomme und gar nicht so viele Wäscheleinen spannen kann wie Klamotten nass werden. So ne Nasszelle wäre schon praktisch jetzt.

Dennoch lasse ich mir dadurch nicht die Laune verderben, akzeptiere, dass das Wetter aktuell halt nicht so sonnig ist und ich so mobil bin, um dahin zu fahren wo’s Wetter gut ist. Da werde ich den Wetterbericht der nächsten Tage mal beobachten und schauen, wohin ich am besten fahre. Bis zum südlichsten Punkt Europas sind’s von hier noch gut 3-4 Stunden Fahrt. Mal schauen ob und wann ich das erreiche. Ich bin übrigens auch wieder zurück in der anderen Zeitzone. Mir wurde somit eine Stunde des Tages „geklaut“. Ein bisschen wundere ich mich schon, dass es schon so spät ist😂













Ganz schön viel Wasser 💦. Vielleicht findest du irgendwo einen Waschsalon mit Wäschetrockner, damit du die ganze Feuchtigkeit mal aus dem Auto bekommst… Ich drück dir die Daumen, dass das Wetter etwas gnädig mit dir ist und du den südlichsten Zipfel noch erreichst. Gute Nacht und liebe Grüße
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Wenn’s nicht trockener wird werde ich das mal machen. Für morgen ist sogar einigermaßen gutes Wetter angesagt😎🤪
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Oh Mann, wie blöd, Wasser aus allen Richtungen 💧💧💧! Für solche Bedingungen bietet ein Bulli dann doch gewisse Begrenzungen. Doch Dein Reifenproblem hast Du wie erhofft souverän gelöst – und Deine Klamotten wirst Du auch wieder trocken kriegen.
Du näherst Dich übrigens (wenn Du denn so weiterfährst) langsam der Algarve, dem Ziel aller Träume vieler Interrail-Reisender in den 70er und 80er Jahren. Das war so ungefähr die weiteste Strecke, die man mit dem 4-Wochen-Bahnticket schaffen konnte 😊😊😊. Da bist Du doch erheblich freier mit Deinem Gefährt – und Du musst auch nicht oben in einem Gepäckregal schlafen…
Simsalabim – der Regen möge sich verziehen und Deine Reise nicht weiter ungemütlich machen!!!
Liebe Grüße
Ingrid
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Was für ein Schietwetter, das wäre sogar mir zu viel Regen.
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Das muss was heißen😎
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