
Nach über 9 Stunden erholsamem Schlaf wachte ich zum Meeresrauschen auf. Die Nacht war wie vorhergesagt trocken, doch heute Morgen fing es ziemlich zügig an zu regnen. Da meine Handtücher noch draußen hingen, bin ich schnell aus dem Bett gehüpft und habe sie schnell reingeholt. Leider war ich etwas zu spät und sie waren wieder klamm. Egal, der Beifahrersitz als Wäscheständer hat sich als sehr praktisch herausgestellt. In Tarifa tankte ich mal wieder für 1,359€ und kaufte ein paar Lebensmittel ein.

Die heutige Fahrstrecke war nicht lang und ich erreichte mein Ziel nach einer knappen Stunde Fahrt: Gibraltar 🇬🇮, ein britisches Überseegebiet. Ich parkte den Bulli auf einem Wohnmobilstellplatz am Hafen auf der spanischen Seite. Hier kann der Wagen gut stehen und man hat maritimen Flair.

Bei meiner Ankunft war der Berg auf Gibraltar in den Wolken verschwunden. Nach einem kurzen Mittagssnack machte ich mich auf. Tatsächlich ist Gibraltar ein eigenes Land. Ich verließ Spanien und konnte nach einer kurzen Passkontrolle einreisen. Sehr beeindruckend ist schon der Zugang. Zwischen Spanien und Gibraltar liegt der Flughafen von Gibraltar. Um nach Gibraltar zu kommen, muss man über das Rollfeld laufen, etwas wie ein Bahnübergang, nur dass eben keine Züge kommt sondern Flugzeuge.

Auf dem Rollfeld wurde mir erst mal so richtig bewusst, wie groß solch eines überhaupt ist. Und der Flughafen hier ist wirklich überschaubar und klein.

Gibraltar ist irgendwie eine andere Welt. Man merkt auch direkt, dass man sich in einem anderen Land befindet. Es wird zum einen überall fließend Englisch gesprochen und mit Pfund bezahlt. Des Weiteren ist der Lebensstandard hier gefühlt deutlich höher als in Spanien. Viele Luxusläden wie bspw. Gucci sind mir hier aufgefallen und auch die Menschen, die hier herumlaufen sind anders.

Ich habe mir dieses Land viel kleiner vorgestellt, doch ich bin einige Kilometer gelaufen. Bemerkenswert ist der Berg von Gibraltar, welcher über 400m hoch ist. Es gibt auch die Möglichkeit, mit einer Seilbahn bis nach oben zu fahren. Die Aussicht von dort oben muss atemberaubend sein, doch leider war alles wolkenverhangen, weshalb ich mich gegen eine Auffahrt entschied. Stattdessen ging ich ein wenig durch die Fußgängerzone und auch am Hafen entlang.

Natürlich standen hier auch die typischen Telefonzellen herum, leider aber außer Betrieb.

Am Hafen lachte mich eine Werbetafel eines Restaurants mit frischen Scones an und ich entschied mich kurzerhand, einzukehren, die Sonne, die sich tatsächlich mal hat blicken lassen, zu genießen und einen Kaffee zu trinken und Scones zu essen.

Es war wirklich sehr lecker und durch die warmen Temperaturen auch echt angenehm.

Da für den Abend wieder viel Regen angesagt war, erkundete ich die Insel nur knapp zur Hälfte und trat dann allmählich den Rückweg an.

Dabei kam ich am Ocean Village vorbei, einen großen Marina Resort mit ausgemustertem Kreuzfahrtschiff, welches als 5 Sterne-Hotel umfunktioniert wurde. Am Wasser entlang gibt es viele Restaurants und Cafés. Zum Urlaub machen kann man hier definitiv sehr gut hin.

Da mein fahrendes Hotel jedoch in Spanien steht, ging ich übers Rollfeld zurück zum Auto.

Gibraltar ist auf jeden Fall eine Reise wert, die Stadt am Wasser und dieser riesige Berg sind echt ein Hingucker. Das Feeling in der Stadt kann man schwer beschreiben, aber es ist anders als ich es bis jetzt in den Städten hier erlebt habe. Also wer hier mal vorbei kommt. Es lohnt sich.

Zum Abend hin verzogen sich auch die Wolken vom Bett und das volle Ausmaß wurde mir erst einmal so bewusst.
Als Technik-Begeisterter, gerade auch im Camping-Bereich achte ich zwischendurch immer mal auf die verschiedenen Autos bzw. WoMos, die hier auf den Plätzen stehen und ob auch mal eins dabei ist, welches bei GIBA umgebaut wurde. Und heute war’s tatsächlich der Fall. Irgendwie cool, diese Systeme dann auch mal in der Realität zu sehen und dass die Leute ihre Autarkpakete auch nutzen.
Ich habe noch eine Kleinigkeit zum Abendbrot gegessen, während draußen wieder die Tropfen vom Himmel fallen. Mit dem starken Wind dazu peitscht der Regen richtig ans Auto und durch das aufgeklappte Dach wackelt das Auto auch ganz schön. Es ist aber alles dicht und es tropft noch nicht rein. Morgen werde ich mal irgendwo hinfahren, wo das Wetter hoffentlich besser ist.























Die fahren ja da gar nicht links…😂 Scheint ´ne schöne Stadt zu sein. Na dann angenehmes Trocknen und liebe Grüße
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Da hast Du einen interessanten Städtebericht geliefert , so eine Imposante Stadt hätte ich nicht erwartet . Der Baumschnitt auf einem Foto fand ich besonders schick und das futuristische Kreuzfahrtschiff. So weit ist von uns noch keiner gereist , die Affen must Du Dir nun vorstellen . Nun gute Nacht und weiter gute Fahrt mit gutem Wetter 😘
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Und da wird es plötzlich „very british“ !!! Ist schon spaßig, sozusagen im Süden Spaniens ein Nationalgericht der Briten zu verspeisen: scones, clotted cream und strawberry jam, sah lecker aus. Das etwas herausfordernde Wetter hat es also verhindert, dass Du Dir den Affenfelsen genauer beguckt hast; schön, dass Du am Ende des Tages noch die ganze Silhouette sehen konntest.
Gestern habe ich in den Nachrichten etwas von Unwettern in Andalusien gehört. Ich hätte Dir den Tipp gegeben, vielleicht noch einen Abstecher nach Marbella zu machen – dort kannst Du im Hafen völlig abgefahrene Yachten sehen. Doch vielleicht ist das keine gute Idee. Du wirst Deinen persönlichen Wetterdienst schon zu Hilfe holen.
Es wäre toll, wenn Du schönes Wetter in Sevilla, Cordoba, Ronda, Granada oder auch Jerez findest; es ist bestimmt schon 20 Jahre her, dass ich in Andalusien mit großer Begeisterung diese Städte erkundet habe. Jerez verbinde ich übrigens mit Portwein-Destillerien.
Bitte nicht über die Schreibzeit erschrecken – ich habe meine erste Nachthälfte mal wieder auf dem gemütlichen Sofa verbracht und ziehe jetzt um…
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Wirklich eindrucksvoll. Aber die TARDIS ist doch eigentlich blau, oder?
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Da ist absolut was dran😎
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