Tag 4 (09.08.25) – Nicht immer läuft alles nach Plan #2

Über 9,5 Stunden schlief ich heute Nacht im Dachzelt, sehr gemütlich und erholsam. Gemeinsam mit Papa frühstückte ich entspannt draußen unter der Markise. Unsere Wege trennten sich hier, jedenfalls vorerst…

Ich fuhr die E4 Richtung Nordosten, bis nach Kapp 50km ein schleifendes Geräusch vom vorderen rechten Reifen kam. Gestern Abend kurz vor der Ankunft trat das auch schon einmal auf. Ich fuhr auf eine Raststelle, an der Papa etwa später auch anhielt und fühlte einmal am Reifen bzw. der Bremse. Brüllend heiß, obwohl ich nicht gebremst habe. Die anderen Bremsen waren kalt. Irgendwie scheint die Bremse sich nicht mehr vernünftig zu lösen.

Ich rief dann den ADAC und Gut 2 Stunden später kam eine Mechanikerin vorbei und schaute sich das Problem einmal an. Wie schon vermutet bremst die Bremse zwar, löst sich danach aber wenig bis gar nicht. Leider hatte sie nicht das passende Werkzeug dabei, um den Bremssattel zu lösen, meinte aber, dass das relativ schnell machbar ist. Praktisch, dass das an einem Samstag passiert… nicht. Naja, hilft nichts.

Sie empfahl mir, irgendwo hier in der Nähe zu bleiben und bis Montag zu warten und dann in eine Werkstatt zu fahren. Zwar hätte ich auch Stück für Stück weiterfahren können, aber alle 20km anzuhalten um die Bremse abkühlen zu lassen war dann auch keine bessere Alternative. Also suchte ich mir einen Platz hier in der Gegend. Jetzt stehe ich mitten im Wald auf einer Lichtung und habe hier absolute Ruhe.

Ich schnappte mir mein Fahrrad und fuhr ein bisschen durch die Gegend. Unterwegs kam ich an einem See vorbei mit einem richtig schönen Picknickplatz, an dem es sogar Wikingerschach gibt. In Deutschland wäre das nach 2 Tagen geklaut worden.

Das Wetter ist richtig sommerlich schön. 25 Grad und Sonne. Also wirklich perfektes Wetter.

Ich mache es mir jetzt im Bulli noch gemütlich, lese ein bisschen und genieße das schöne Wetter.

Tag 3 (08.08.25) – über Dänemark nach Schweden

Gegen 06:15 Uhr wurde ich heute Morgen wach, als Oma aus Papas Bulli gestiegen ist. Die Sonne schien schon hell und es war ein richtig schöner Start in den Tag. Heute stand das Kranen der Tortilla Flat, dem Schiff von Clemens und Moritz, auf dem Programm. Sehr routiniert wurde der Mast demontiert und das Boot aus dem Wasser geholt.

Gegen 12 Uhr trennten sich unsere Wege. Die Berliner machten sich wieder auf den Weg nach Berlin, Matthias und Nelly blieben noch in der Region und Papa und ich steuerten Dänemark und Schweden an.

Die Fahrt über die Öresundbrücke ist wie immer spannend und echt einmalig. Kurz hinter Helsingborg fanden wir einen kleinen Parkplatz, auf dem wir die heutige Nacht verbringen. Nach leckerem Essen ging ich noch einmal in den Ort. Das Beine vertreten tat sehr gut.

Tag 2 (07.08.25) – Neustadt in Holstein

Im Bulli schlafe ich wirklich meistens sehr gut, so auch heute Nacht, vor allem konnte ich durchschlafen. Je häufiger man in dem Wagen schläft, desto besser ist es eigentlich. Auch das Umklappen der Rücksitzbank geht sehr routiniert über die Hand.

Der Start in den Tag war sehr entspannt. Zuerst gab es Frühstück auf dem Boot und abschließend haben wir die Segel zusammengelegt und verstaut. Gegen Mittag kamen Nelly und Matthias an. Die Beiden haben auf dem Weg von Hamm bis hier noch einen Zwischenstopp in der Lüneburger Heide eingelegt.

Zum Mittag gab es Nudeln mit wahlweise Pesto oder Olivenöl, sehr lecker. Auch dieses Mal wurde ich mit dem Bootsmannstuhl den Mast hochgezogen, zum einen um eine Leine zu befestigen, aber auch um die Aussicht zu genießen. Man kann echt sehr weit gucken. Allerdings merkt man die Bewegung des Schiffes noch viel krasser als unten. Ich war froh, wieder heile unten zu sein, aber wie immer sehr cool.

Nachmittags liefen Nelly, Matthias und ich in den Ort, haben ein Eis gegessen und uns ein wenig die Beine vertreten. Nach einer kurzen Pause gingen wir beim Italiener auf dem Hafengelände essen. Wie gestern auch quetschten wir noch auf dem Boot bis sich alle dann in ihre Kojen zurückgezogen haben.

Tag 1 (06.08.25) – Nicht immer läuft alles nach Plan

Die lang ersehnte Skandinavien-Sommerreise geht los, wenn auch anders als geplant. Ursprünglich war nämlich der Plan, mit meinem Kumpel Simon ans Nordkapp zu fahren. Leider hat bei ihm ein Krankheitsfall in der Familie dafür gesorgt, dass er die Reise nicht antreten kann. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben…

Ich beschloss dennoch, in den Norden zu fahren. Den August habe ich mir zeitlich dafür geblockt und ich habe ja Anfang des Jahres schon die Erfahrung gemacht, alleine zu reisen. Die Hürde war somit gar nicht so groß.

Gestern war noch die Freisprechung von Matthias, also der feierliche Abschluss der Ausbildung, bei der wir als Family noch waren. Richtig cool. Heute ging’s dann los Richtung Norden.

Nachdem alles gepackt war und die letzten Einkäufe getätigt wurden ging’s auf die Bahn. Über Hannover nach Neustadt in Holstein. Die Fahrt war irgendwie anstrengend und hat sich gezogen. Von einem Stau in den nächsten ging’s schleppend voran. Auch eine Vollsperrung der A7 hinter Soltau blieb heute nicht aus. Irgendwann ging’s mitten durch den Wald über unbefestigte Straßen. Naja, irgendwann war ich dann wieder auf der Autobahn. An Hamburg ging’s erstaunlich gut vorbei.

Gegen 18:30 Uhr erreichte ich dann den Yachthafen in Neustadt, in dem Clemens und Moritz, mein Onkel und meine Tante aus Berlin, mit ihrem Segelboot aktuell liegen. Die beiden waren in den letzten Wochen hier oben unterwegs. Das Boot bleibt erst einmal hier oben und für die beiden geht’s Freitag wieder nach Berlin. Deshalb ist auch meine Oma aus Berlin hier, die die beiden abholt. Auch Papa hat auf dem Weg nach Skandinavien hier einen Zwischenstopp eingelegt. Also ein Familientreffen an der Ostsee. Sehr schön, alle mal wiederzusehen.

Wir gingen zum Griechen, haben lecker Abendbrot gegessen und sind anschließend noch ein wenig durch die Altstadt in Neustadt (irgendwie nen Widerspruch, oder?;)) geschlendert. Den Abend ließen wir auf dem Boot ausklingen. Morgen kommen noch Matthias und Nelly vorbei.

Müde geht’s jetzt ins Bett.

23. – 26.06.25 – und wieder Friesland

Immer noch Juni und schon wieder Friesland, diesmal mit einer anderen Truppe als vor 2 Wochen. Die aktuelle Jahreszeit ist auch einfach richtig schön. Lange Tage, hell bis in die späten Abendstunden und oft auch gutes Wetter. Hier im Friesland die perfekte Kombi.

Montag ging’s mit vollem Bulli Richtung Heeg. 5 Leute und Gepäck sorgten für ordentlich Beladung. Aber für genau solche Trips wurde der VW Bulli gebaut, also optimale Bedingungen.

Montag Abend ging’s nach einem leckeren Abendessen direkt aufs Wasser. Trotz kaum Segelerfahrung der Passagiere auf dem Boot schlugen sich alle ziemlich gut und wir meisterten die 5-6 Windstärken sehr gut. Viel mehr Wind wäre aber auch zu viel gewesen.

Der Hafen, in dem die Mimi liegt, bietet auch Möglichkeiten, mit dem Camper zu stehen. Somit stand der Bulli auf der Campingwiese. Die Schlafplätze teilten wir auf Boot und Bulli auf.

Dienstag war der Wind zu stark zum Segeln, sodass wir ganz gemütlich in den Tag gestartet sind und anschließend nach Joure in ein Schwimmbad gefahren sind. Hier kann man sich auch gut bei schlechtem Wetter beschäftigen.

Mittwoch kamen noch Ben und Shirin vorbei. Anschließend ging’s mit 7 Leuten auf der Mimi Richtung Sloten. Dort gibt’s sehr leckeren Kibbeling und es ist einfach cool, mit dem Boot in einen anderen Ort zu fahren und dort zu futtern. Wir fuhren durch Woudsend, natürlich auch durch die Klappbrücke und hatten auf dem Hinweg sehr schönen Wind zum Segeln. Der optimale Mix aus Schieflage aber noch gutem Vorankommen. Auf dem Rückweg flaute der Wind ab und wir fuhren das letzte Stückchen mit dem Motor.

Abends wurde noch gegrillt und ein wenig Karten gespielt.

Heute Morgen, am Abreisetag, wurden wir von prasselndem Regen geweckt, der bis 13 Uhr auch nicht wirklich weniger wurde. Im strömenden Regen machten wir „klar Schiff“ und packten die Sachen im Bulli wieder so, dass man fahren kann.

Gegen Mittag ging’s dann wieder zurück nach Hamm. Ich habe wieder mal gemerkt, wie nah die Niederlande dann doch dran sind und wie kurz die Fahrt dann ist. Es lohnt sich immer wieder, den Weg auf sich zu nehmen.

09. – 15.06.25 – eine Woche Friesland

Lang ist’s her, der letzte Eintrag hier, aber es ging wieder los. Diesmal weder in den Norden oder den Süden Europas, sondern in die Niederlande, zum Segeln und die Seele baumeln lassen. Schon seit einigen Jahren fahren wir gemeinsam mit Freunden und Familie ins idyllische Woudsend, so auch dieses Jahr.

Anders als auf meinen anderen, längeren Reisen waren wir die ganze Woche auf einem Campingplatz, ohne zwischendurch den Ort zu wechseln, auch mal sehr entspannt.

Unser Camp für die Woche

Das Wetter meinte es gut mit uns, sehr viel Sonne, teilweise sehr viel Wind aber oft perfekte Bedingungen fürs Segeln. Die friesischen Meere bieten hervorragende Möglichkeiten, von Ort zu Ort zu Segeln und die Gegend zu erkunden. Dank vieler Klappbrücken kommt man auch mit Mast gut voran. Mit dem Boot bis kurz vors Restaurant oder dem Supermarkt zu fahren hat irgendwie was.

Dieses Jahr fuhren wir hauptsächlich auf dem Heeger Meer hin und her, fuhren mal nach Heeg, haben leckere niederländische Leckereien gegessen und uns eine schöne Zeit gemacht.

Nach einer schönen Woche sind wir alle wieder heile in Hamm angekommen und die Autos sind auch schon wieder ausgepackt. Bis dann alles wieder weggeräumt ist dauert´s immer ein bisschen. Die Plackerei lohnt sich aber in jedem Fall.

Tag 52 (16.04.25) – wieder zu Hause

Ein letztes Mal vor der Abfahrt frühstückten Oma und ich gemeinsam bei herrlichstem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen. Anschließend packte ich meine Sachen in den Bulli und machte mich auf den Weg Richtung Heimat.

Es war unheimlich viel Verkehr, lange Staus, Unfälle, Baustellen. Von allem etwas dabei. In Gegenverkehr teilweise über 12km Stau. Also wirklich Stau, da bewegte sich nichts mehr. Zum frühen Abend erreichte ich dann aber nach vielen Stunden Fahrt Hamm. Die Temperaturen von über 25 Grad sanken rapide in den Keller, hier in Hamm waren‘s nur knapp 12 Grad und Regen.

Von Matthias wurde ich direkt empfangen und wir waren echt froh, uns mal wieder zu sehen.

Irgendwie ist es noch ein bisschen surreal, wieder in Hamm zu sein. Nach etwa 138h Stunden im Auto, 8500km insgesamt und täglich im Schnitt etwa 160km geht eine unvergessliche 7,5 wöchige Reise zu Ende. Ich habe in dieser Zeit unfassbar viele Dinge erlebt, tolle Menschen getroffen und kennen gelernt und auch landschaftlich wurde es nicht langweilig. Ich bin sehr froh und dankbar, mich alleine auf den Weg gemacht zu haben. Das sind Erlebnisse, die mir keiner nimmt und über die ich sehr froh bin, sie erlebt zu haben.

Alleine Reisen ist anders als in Gemeinschaft. Ich würde jedem mal empfehlen, diese Erfahrung bei gegebener Möglichkeit zu machen. Es müssen ja nicht direkt 2 Monate sein. Man lernt viel über sich kennen und kann frei entscheiden, was man machen möchte (kann natürlich Vor-und Nachteil zugleich sein). Dennoch habe ich auch gemerkt, dass ich ein Mensch bin, der auch gerne mal in Gemeinschaft ist und es genießt, unter Menschen zu sein. Deshalb bin ich auch froh, wieder hier zu sein. In meinen Augen macht’s der Mix aus Aktivitäten alleine und in Gemeinschaft.

Danke fürs aktive und regelmäßige Lesen des Blogs. Die Südeuropa 2025 – Tour geht damit zu Ende, doch die nächsten Touren sind schon geplant. Seid gespannt.

Tag 51 (15.04.25) – Berlin Finale

Letztes Mal Tanken vor Hamm

Am heutigen Dienstag frühstücke ich mit Oma erst einmal ganz in Ruhe und wir hatten einen entspannten Start in den herrlichen Frühlingstag. Für mich ging es danach spontan zu Fojuths, um die Beiden mal zu besuchen und ein bisschen zu quatschen. Wir unterhielten uns viel, es waren auch Handwerker im Haus und es wurde definitiv nicht langweilig. Die diversen Umbauten am Bulli wurden begeistert von den Vorbesitzern begutachtet und Bine und Christian waren froh, ihren alten Bus mal wieder zu sehen.

Am Nachmittag fuhr ich dann wieder zurück zu Oma, wo mich auch schon meine Großtante Gabi erwartete. Wir haben gemeinsam Mittag gegessen und geplauscht. Auch heute haben wir die gemeinsame Zeit genossen und sie gut genutzt.

Am Abend machte ich noch einen Spaziergang durch Lichterfelde. Alles fängt hier an zu blühen und es wird immer frühlingshafter. Oma und ich haben uns dann noch eine Kleinigkeit zum Abendessen gemacht und sitzen jetzt noch auf dem Sofa. Morgen geht’s dann für mich wieder zurück nach NRW.

Tag 50 (14.04.25) – Familien-Tag

Crazy, einfach schon 50 Tage unterwegs. Heute war Familien-Tag hier in Berlin. Zum Frühstück kam Gertrud vorbei und mittags auch Gabi. Leider haben wir kein Selfie gemacht. Das ist mir aber erst zum späten Nachmittag bewusst geworden. Wir unterhielten uns viel über alles mögliche, saßen mal im Garten, mal im Wohnzimmer und mal in der Küche. Es war sehr schön, die Beiden mal wieder zu sehen.

Zum späten Nachmittag fuhren Oma und ich noch zu Clemens und Moritz und wir entschieden uns spontan, mit Evelyn zum Griechen zu gehen. Zu fünft hatten wir ein nettes Abendessen und fuhren danach wieder nach Hause. Ich ging noch eine große Runde spazieren. Nach dem vielen Sitzen heute und dem vollen Bauch tat das sehr gut.

Tag 49 (13.04.25) – Ein Tag am Wasser

Am heutigen Sonntag stand erst einmal ein entspanntes Frühstück bei Clemens und Moritz auf dem Programm. Oma und ich holten frische Brötchen vom Bäcker und gegen 10 Uhr waren wir dann vor Ort. Evelyn, die Mama von Moritz, war auch dabei und wir hatten ein sehr schönes gemeinsames Frühstück.

Oma fuhr dann wieder nach Hause und Clemens und ich fuhren zum Wannsee in den Segelverein, um ein bisschen was am Boot zu machen. Nebenbei halfen wir noch anderen Seglern beim Mast stellen, aßen zwischendurch Kuchen und saßen eine zeitlang auch einfach nur auf dem Boot und genossen das schöne Wetter.

Zum Abendessen hat Moritz super leckere Burger gezaubert, die wirklich sehr lecker geschmeckt haben. Clemens brachte mich anschließend noch zurück zu Oma.

Mit Oma spielte ich noch „Mehr oder weniger“, ein Kartenspiel in dem es viel um‘s Schätzen geht. Müde geht’s jetzt nach der vielen frischen Luft ins Bett.