Tag 17 (12.03.25) – durch Porto weiter Richtung Süden

Obwohl ich gestern so spät im Bett war, bin ich früh aufgewacht und in den Tag gestartet. Die Standheizung sorgte auch heute wieder für angenehme Temperaturen beim Frühstück und ich plante ein wenig, wohin es heute gehen soll. Die beiden Dänen fuhren heute auch weiter und wir haben noch ein Erinnerungsfoto gemacht. Deren Ziel war etwas weiter Richtung Südosten, ich wollte jedoch noch weiter nach Süden.

Für den heutigen Spot plante ich tatsächlich mal etwas weiter im Voraus und schaute auf den Wetterbericht für die nächsten Tage. Ich möchte nämlich unbedingt nach Lissabon und das am besten nicht bei strömendem Regen und Wolken… Und für diese Woche Freitag ist gutes Wetter vorhergesagt, also viel Sonne und kein Regen. Mal gucken ob das so stimmt… Tendenziell wird das Wetter erst Ende nächste Woche wieder besser, aber so lange möchte ich nicht im Regen stehen.

Also entschied ich mich, Porto nicht ausgiebig anzugucken und dort auf den Campingplatz zu gehen, sondern einfach nur einmal durchzufahren.

In den Städten bin ich immer sehr froh, mit so einem kompakten VW-Bus unterwegs zu sein. Der ist einfach schön wendig und fährt sich quasi wie ein großer Golf. Die Straßen waren aber auch wirklich eng. Nach einem Parkplatz habe ich gar nicht erst gesucht, aber es hat definitiv gereicht, um einen Eindruck über die Stadt zu bekommen. Sehr verwinkelt, eng und viele Menschen. Für nen gezielten Städtetrip sicherlich eine coole Option.

Heute führte mich die mautfreie Route durch sehr viele Orte, in denen es auch vergleichsweise voll war. Einige Male hatte ich Stop-and-Go. Dabei hatte ich jedoch gut die Möglichkeit, die Örtchen mal etwas detaillierter anzuschauen. Für die gut 200km benötigte ich dafür auch über 4 Stunden. Aus Skandinavien bin ich das ja schon gewohnt und der Weg ist ja auch das Ziel.

Mein heutiger Schlafplatz liegt auf einem Olivenhain, der durch den Regen ganz schön matschig ist. Freundlich wurde ich empfangen. Zur aktuellen Jahreszeit bin ich der einzige Camper hier. Auf dem Hof gibt es Hunde, Gänse, Hühner und ganz viele Schafe. Und vor allem auch Lämmer, die wirklich noch sehr jung sind. Bei einem schwangeren Schaf ist heute Nachmittag die Fruchtblase geplatzt. Morgen gibt’s dann also mindestens ein Lamm mehr hier 😉

Da ich lange im Auto gesessen habe, habe ich noch einen Spaziergang zu einer alten römischen Stadt gemacht. Leider war diese schon geschlossen, sodass eine Besiegung nicht mehr möglich war. Egal, meine Hauptintention war sowieso der Spaziergang.

Draußen fallen einige Tropfen und es ist ungemütlich frisch. Im Auto dennoch wie immer sehr gemütlich. Morgen werde ich nochmal gut Strecke machen, um näher nach Lissabon zu kommen.

Tag 16 (11.03.25) – nicht gefahren und doch so viel erlebt

Der Wind frischte gestern Abend nochmal richtig auf und mit Regengeplätzscher schlief ich ganz entspannt ein. Heute Morgen war es dann windstill draußen und wieder trocken. Ich entschied mich aufgrund des sonnigen Wetters, hier zu bleiben. Auf meinem heutigen Programm stand Wäsche waschen und eine Fahrradtour machen. Doch es wurde viel mehr als heute Morgen gedacht. Zuerst habe ich meine Wäsche der letzten zwei Wochen durch die Industrie-Maschine gejagt und rund um den Bulli aufgehängt. Danach bin ich rüber in die Lobby.

Pilgerstätten sind Orte der Zusammenkunft und hier treffen Menschen zusammen. Diese Erfahrung durfte ich heute auch machen. Und das gleich mehrfach. Als ich heute Morgen dann in der Lobby saß, um mir das Kartenmaterial von Portugal für meinen Fahrradcomputer herunterzuladen, kam ich mit Hilal in Kontakt. Die 40-jährige Mannheimerin hatte hier in der Herberge übernachtet und ist für eine Woche in Portugal unterwegs. Wir quatschten wirklich lange und tranken im Ortscafé einen Latte Macchiato. Sie fuhr dann mit dem Zug weiter und ich startete meine Fahrradtour.

Zuerst ging’s am Strand lang, ein herrlicher Weg wirklich direkt am Wasser lang, bis ich in Viana do Castelo ankam. Dort hatte ich auf dem Schutzdeich einen coolen Ausblick aufs Meer und die Wellen peitschten bis auf den Weg.

Die über Komoot geplante Route führte mich zuerst an ein paar Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei.

Irgendwann ging’s dann bergauf. Die Straße war zwar steil, aber mit dem richtigen Gang echt gut machbar. Dabei bot sich mir eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt und das Meer.

Der Weg wurde dann immer steiler, sodass ich irgendwann absteigen musste und etwa einen Kilometer den Berg hochschieben musste. Auf einer Forststraße hörte ich Schüsse, bis ich feststellte, dass in der Gegend ein Militärgelände ist und an dem Schießstand Schießen trainiert wurde.

Nach kurzer Zeit wurde der Weg dann immer kleiner und kleiner und vor allem matschiger. Auf den ersten hunderten Metern dachte ich mir, dass das bestimmt besser wird und habe mich auch gefragt, warum solch ein Weg als Fahrradweg angegeben wird. Zugegen, ich habe als Fortbewegungsmittel ein Gravelbike angegeben, aber die Strecken gingen schon sehr in Richtung Mountainbike. Ich überquerte nochmals eine Forststraße, ging aber weiter geradeaus, also den matschigen Weg. Kurze Zeit später verkantete sich ein Ast in meiner Schaltung und mit einem lauten Knacks war die Kette vom Zahnrad abgesprochen. Mitten im Wald friemelte ich die Kette wieder aufs Zahnrad, hatte danach natürlich ölige Finger aber konnte wieder fahren.

Irgendwann musste ich sogar einen Bach überqueren, zog dafür die Schuhe aus, krempelte die Hosenbeine hoch und watschelte mit Sack und Pack über die ziemlich rutschen Steine mit der Sorge, gleich ein schön kaltes Bad zu nehmen. Aber es hat alles geklappt. Weiter ging’s, nachdem die Schuhe wieder angezogen und die Kamera fast am Wasser vergessen wurde…

Im Laufe der nächsten Meter stellte ich jedoch fest, dass da, wo mein Navi sagte, es sei Weg, gar kein Weg war. Ich überlegte kurz, entschied mich dann aber ziemlich schnell, wieder umzudrehen. Wer weiß wohin ich hier gekommen wäre…

Über eine andere Route, die ich dann über den Computer berechnet habe, ging’s dann Richtung Bulli. Zwischendurch musste ich nochmal umdrehen, weil ich auf einmal vor einer Bahnschiene stand. Naja, die Karte braucht wohl mal ein Update.

Zurück an der Herberge war ich froh, heile wieder da zu sein. Dort war ein weiterer Camper dazugekommen. Doreen aus Düsseldorf, mit der ich auch ins Gespräch kam und die da herkommt, wo ich hinmöchte. Sie gab mir einige Empfehlungen, ich fütterte meinen Favoriten-Ordner in Apple Maps mit coolen Spots und teilte auch einige der Plätze, an denen ich in den letzten Tagen und Wochen stand. Sie ist seit Weihnachten unterwegs und hat kein Zeit-Limit.

Zwischendurch habe ich noch ein Foto mit Alex, dem Herbergsleiter gemacht, der sich sehr für meine 360-Grad Kamera begeistert hat.

Ein weiterer Camper steht hier auf dem Platz, ein Kastenwagen mit Wiesbadener Kennzeichen. Mit dem dänischen Pärchen, dessen alter VW LT-Camper in Barcelona ein Problem mit der Kupplung hat und die beiden deshalb jetzt mit einem Miet-Camper unterwegs sind, kam ich auch in Kontakt. Kim, ein 34 jähriger Mann fragte nach einer Nähnadel und zufällig hatte ich tatsächlich eine dabei. Seine Hose brauchte mal ein wenig Pflege. Gemeinsam mit seiner 31-jährigen Freundin Josefine und dem Hund Nils ist er schon über 8 Monate on Tour. Die beiden studieren aus dem Camper und kommen aus Kopenhagen.

Die beiden luden mich abends noch zu einem Glas Wein ein und wir quatschten fast 2,5 Stunden über Gott und die Welt, natürlich auf Englisch, in dem Miet-Plastik-Bomber, mit dem die beiden nicht wirklich zufrieden sind. Verständlich…

Meine Wäsche hatte ich kurz vorher noch abgehangen, allerdings war sie noch etwas klamm. Dank Standheizung war dann aber auch die Restfeuchtigkeit entflogen und jetzt habe ich erst einmal wieder frische Wäsche für etwa die nächsten zwei Wochen. Auch meine Batterie hat aufgrund der vielen Sonnenstunden sehr gut geladen. Von unter 30% komplett voll, nur mit Solar. Einfach cool 😎.

Müde falle ich jetzt ins Bett, morgen geht’s wahrscheinlich wieder weiter.

Tag 15 (10.03.25) – bis nach Portugal

Regen plätscherte auch heute Nacht wieder aufs Autodach und ließ mich ruhig aufwachen. Die Heizung gönnte ich mir dann auch wieder, um es beim Frühstück schön warm zu haben. Ich nutzte die Nähe zu einem großen Einkaufszentrum, was fußläufig nur knapp 5 Minuten entfernt lag und kaufte ein paar Lebensmittel ein. Vor allem neigte sich mein Trinkwasservorrat allmählich dem Ende zu.

Es war ein riesiger Carrefour Supermarkt, bzw. mehr als nur ein Supermarkt. Hier gab es quasi alles, was man zum Leben braucht. Von Haushaltsgeräten, Tierfutter, Spielen, Lebensmitteln usw.. Da ich nur zu Fuß unterwegs war, beschränkte sich der Einkauf nur auf ein paar Lebensmittel, die ich dann den Berg zum Campingplatz hochschleppte. Nachdem alles einsortiert war ging’s ans Spülen. Auch das war mal wieder fällig.

Ich bezahlte den Campingplatz, entsorgte noch etwas Müll und machte mich auf den Weg Richtung Süden. Ab jetzt geht’s nicht mehr so viel nach Westen.

Das Navi lotste mich wieder über mautfreie Straßen, jedenfalls dachte ich das. Auf einmal tauchte ein Maut-Terminal auf und auch obwohl ich dort von der Autobahn fuhr, musste ich meine Bankkarte bzw. die Apple Watch für 1,35€ vors Terminal halten. Naja, halb so wild. Getankt habe ich auch noch einmal für 1,359€ und nun wieder knapp 1000km Reichweite, die ich aber selten bis auf den letzten Tropfen ausnutze.

Irgendwann dann das Schild: Portugal in 2km. Krass, dachte ich. Ging dann doch schneller als gedacht. Die Straßenverhältnisse sind ähnlich. Schlaglöcher, aber sonst auch bis auf ein paar wenige Ausnahmen ein sehr ruhiges Fahren hier.

Nach einigen Kilometern war ich kurz verwirrt. Mein Navi hat eine frühere Ankunftszeit angezeigt als mir die Auto-Uhr gesagt hat. Doch dann hab ich’s ziemlich schnell begriffen. Ich habe die Zeitzone gewechselt und bin jetzt eine Stunde früher als Deutschland. Irgendwie merke ich das auch ein wenig, da der Tag heute wirklich lang ist.

Da das Schlafen im Auto hier in Portugal wirklich überhaupt nicht gerne gesehen wird, suchte ich bei meiner heutigen Suche nach Plätzen, auf denen man stehen darf. Und ich fand bei Park4Night eine Pilgerunterkunft, die auch ein paar Plätze für Camper zur Verfügung stellen. Dass es sich primär um eine Pilgerstätte handelt, habe ich aber erst gemerkt, als ich hier ankam und von Chris, dem Besitzer bzw. Verwalter der Unterkunft mit fließendem Englisch übers Grundstück geführt wurde.

Solch eine Gastfreundschaft ist einfach schön und leider nicht mehr so selbstverständlich. Es war auch cool, mal ein wenig Englisch zu quatschen und nicht nur gebrochene Worte mit anderen Einheimischen auszutauschen.

Ich erkundete ein wenig die Gegend in der Regenpause, saß auch in der „Lobby“ der Pilgerstätte und nutze das WLAN, um ein paar Filme herunter zu laden und mal ein Backup von meinem Handy zu machen. Auch hier kann man gut zur Ruhe kommen und auch als Pilger stelle ich mir das irgendwie cool vor, Abends dann in der Unterkunft anzukommen.

Draußen regnet es in Strömen und die Temperaturen fallen. Da habe ich‘s mir im Bulli gemütlich gemacht und gerade erst einmal Abendbrot gemacht.

Für morgen ist schönes Wetter angesagt. Das werde ich zum Wäsche-Waschen nutzen und wahrscheinlich mal zum Strand runterlaufen.

Tag 14 (09.03.25) – Santiago de Compostela

Dass Wind sehr viel Kraft hat, habe ich auch heute Nacht wieder zu spüren bekommen. Der Bulli schaukelte mehr als ein Boot bei Flaute und es pfiff die ganze Nacht rund um mein rollendes Zuhause. Sehr gemütlich. Am nächsten Morgen war von dem Spuk nichts mehr zu sehen. Friedlich ging die Sonne auf und der Sonntag fing ganz gemütlich an.

Nachdem dann das Bett umgebaut und wieder etwas Klar Bulli gemacht wurde, machte ich mich auf, mit erstem Stopp am öffentlichen Toilettenhäuschen. Das ist hier wirklich praktisch und erinnert ein bisschen an Skandinavien, wo auch an jeder Ecke saubere Toilettenhäuschen stehen.

Ich bin mittlerweile schon ziemlich weit im Westen Spaniens angekommen und viel viel weiter geht es tatsächlich auch nicht. Von der Küste fuhr ich nach Südwesten auf direktem Wege nach Santiago de Compostela. Der Weg führte mich zuerst über die Autobahn, dann über Landstraßen. Bereits morgens habe ich mir einen Platz auf dem Campingplatz in der Stadt gebucht, sehr praktisch, da es zum einen günstiger ist, als wenn man vor Ort erst bucht und der Check-In geht deutlich schneller.

Mit Blick auf die Stadt

Wer Santiago nicht kennt: Dieser Ort ist ein weltbekannter Wallfahrtsort und der bekannte Jakobsweg endet hier. Dieser startet in Saint-Jean-Pied-de-Port in Frankreich und ist etwa 850km lang. Tausende Pilger laufen diesen Weg jedes Jahr. Ende des Weges ist die beeindruckende Kathedrale, in der sich angeblich das Grab des Apostels Jakobus befindet.

Zugegeben, von den 850km bin ich nur knapp die letzten 1,5 gelaufen. Dass ich auf dem richtigen Weg bin habe ich sowohl durch die Schilder, als auch durch einige Pilgerer gemerkt, die mit Wanderstöcken und Rucksäcken die letzten Meter liefen. Und auf einmal stand ich direkt davor. Vor der großen Kathedrale. Und ich muss sagen: Wirklich ein gigantisches Bauwerk

Natürlich ging ich auch rein, drinnen herrschte eine ruhige und friedliche Atmosphäre (jedenfalls wenn nicht gerade eine riesige geführte Reisetruppe gefühlt ein Fotoshooting veranstaltet). Ich ging an dem Grab vom Apostel Jakobus vorbei, welches sich direkt unter dem riesigen Altar befindet.

Die Kathedrale hat einige Seitenschiffe, die auch Gottesdienste in den verschiedensten Sprachen anbieten. Außerdem waren bestimmt ein Dutzend Kerzenständer in dem Gebäude verteilt.

Selbstverständlich zündete ich hier auch eine Kerze an

Ich genoss noch einige Zeit die Stille, saß über eine halbe Stunde einfach nur mit Blick auf den Altar und kam ein wenig zur Ruhe. Im Sommer muss es auch hier unerträglich voll sein. Da habe ich in der aktuellen Reisezeit echt noch Glück.

Ich ging noch etwas durch die verwinkelte und enge Altstadt, die in jedem Fall auch sehenswert ist und veranstaltete ein kleines Fotoshooting mit dem Lamm.

Der Campingplatz ist etwa 2km von der Kathedrale entfernt und somit kam ich auch gut auf meine Schritte heute.

Jetzt sitze ich mit eingeschalteter Heizung (draußen ist es wieder einstellig) im warmen Bulli mit Blick auf die Stadt. Die Lichter haben wirklich was.

Tag 13 (08.03.25) – Klipp(e) und klar ist: Das Meer ist schön

Mitten in der Pampa schlief ich echt gut, wurde jedoch ab und an von dem heftigen Wind geweckt, der irgendwas an meinem Heckträger zum Schwingen gebracht hat. Wahrscheinlich die Warntafeln oder die Haltegummis. Auf dem sehr weitläufigen Parkplatz, der aus 3 Teilen bestand, standen noch zwei weitere Camper, allerdings so weit weg, dass ich sie vom Bulli aus gar nicht sehen konnte.

Ich packte mal meine Drohne aus und erkundete ein wenig die Gegend aus der Luft. Die Perspektiven, die einem da geboten werden sind echt nochmal was anderes. Gerade in den touristisch hocherschlossenen Gebieten ist dies jedoch nicht so gerne gesehen und teilweise auch mit Schildern streng verboten.

Ich räumte mal wieder den Bulli auf, nutzte die vorhandenen Mülleimer und konnte so entspannt überschüssigen Ballast abwerfen. Gegen kurz vor 11 startete ich dann meine heutige Etappe, immer weiter nach Westen. Gefühlt bin ich die letzten Tage nur Richtung Westen gefahren. Mit Blick auf die Karte merkt man auch: Ist wirklich so😂

Die Fahrt war unspektakulär, die erste Stunde ging’s über gut ausgebaute Landstraßen und dann über die Autobahn mit vielen Schlaglöchern. Da musste ich echt zwischendurch einigen großen Kratern ausweichen. Nach etwa 200km Fahrt erreichte ich die Küstenregion zwischen Foz und Ribadeo, eine sehr beliebte Küstenregion, in der im Sommer auch sehr voll zu sein scheint. Begrüßt wurde ich allerdings mit vielen Wolken und dem ein oder anderen Tropfen Regen.

Ich machte erst einmal einen ausgiebigen Spaziergang, um die Gegend zu erkunden. Sehr beeindruckende Küste mit Zugängen zum Strand, steilen Klippen und verwinkelten Höhlen.

Auch hier gibt’s die Gezeiten, weshalb ein Teilabschnitt des Strandes nur bei Ebbe zugänglich ist.

Die verwinkelten Höhlen sind echt atemberaubend und echt cool. Das Wetter wurde auch immer besser und auch immer mehr Leute kamen, um sich hier ein wenig umzusehen.

Mit Crocs und hochgekrempelten Hosenbeinen erkundete ich den Strandabschnitt.

Wenn man hier nicht aufpasst und bei Flut unterwegs ist, kann’s echt ziemlich blöd enden wenn man immer wieder in die Höhle gespült wird. Wie hoch das Wasser da steigt lässt sich auch nur erahnen.

Gut durchgepustet machte ich etwas Pause im Auto, las mein Buch weiter und konnte zusehen, wie bei der Sonne meine Bulli-Batterie wieder geladen wurde. Das Strom-Setup funktioniert wirklich super und ist für mein Reiseverhalten genau richtig. Bei viel Sonne und gutem Wetter sogar eher über-als unterdimensioniert. Im Winter bin ich aber froh, etwas mehr Reserve zu haben, wenn durch die Sonne nichts nachkommt.

Etwa 1,5km die Straße runter sind öffentliche Toiletten, die im Gegensatz zu denen direkt an den Klippen sogar kostenlos sind. Somit eine Win-Win Situation für mich. Etwas Bewegung und kostenlose Toiletten.

Der Sonnenuntergang war wieder atemberaubend, jedoch nicht über dem Wasser, da ja logischerweise die Sonne im Westen untergeht.

Es war quasi Zufall, dass ich diese Klippenlandschaft hier gefunden habe, da mein eigentlich herausgesuchter Stellplatz eine zugewachsene Wiese war und ich auf den aktuellen Platz ausgewichen bin. Und dieser gehört direkt zu den Klippen. Mit vielen neuen Erinnerungen mache ich’s mir jetzt wie jeden Abend im Bulli gemütlich und freue mich auf die nächsten Erlebnisse.

Folge mir auf Polarsteps

Polar-was? Polarsteps, eine App, die mir von zwei freundlichen Holländern empfohlen wurde. Diese zeichnet die Reiseroute auf und stellt diese dann übersichtlich dar. Somit kannst du nun neben Fotos und Berichten auch meine gefahrene Route verfolgen.

Unter folgendem Link kannst du mir folgen. Dort gibt es eine detaillierte Route mit den täglichen Stops. Die Aufzeichnung startet allerdings erst vom 07.03.25 an. Die Route der ersten Steps wurde nicht aufgezeichnet, sondern manuell eingetragen.

Bei Fragen einfach melden 😉

https://www.polarsteps.com/djjd92137

Tag 12 (07.03.25) – Meer, Pampa-Abenteuer und Touri-Programm

Durch den Hahn wurde ich heute Morgen nicht geweckt, dafür für Landmaschinen, die schon gerne 6 Uhr ihre Arbeit auf dem Hof begannen. Im Dachzelt hört man halt ganz schön viel… Ich drehte mich aber noch einmal um und schlummerte bis etwa 08:30 Uhr weiter. Auch heute begann der Tag wieder sportlich mit einer Runde joggen. Wach und frisch geduscht ging der Tag dann so richtig los. Ich quatschte noch einige Zeit mit zwei Holländern, die gestern Abend noch ankamen. Unter anderem empfahlen die beiden mir eine App, mit der man seine Reiseroute aufzeichnen kann. Die App habe ich mir natürlich direkt eingerichtet. Man kann sie sogar teilen. Dazu folgt noch ein weiterer Blog-Eintrag hier.

Meinen Abwassertank leerte ich hier noch aus, das Frischwasser hat aber nicht so einen wirklich sauberen Eindruck gemacht, weshalb ich ein Stückchen weiter Wasser einer Quelle genutzt habe. Ausgestattet für die nächsten Tage ging’s dann los Richtung Westen nach Asturien und machte mich auf Empfehlung der Kommentare des letzten Tages etwas schlau, was man hier denn alles so machen kann und wurde bei Google natürlich sehr schnell fündig. Mein erstes Ziel war Ribadesella, ein Küstenort mit traumschöner Bucht. Eigentlich wollte ich hier eine Höhle besuchen, das Areal war aber geschlossen und eine Besichtigung war irgendwie nur mit geführten Touren möglich, weshalb ich mir einfach so den Ort anschaute.

An der Promenade spazierte ich etwas entlang. Hier gibt’s einige große Hotels, die aber komplett leergefegt sind. Ein kleines Stehcafe hatte allerdings geöffnet und ich entschied mich kurzerhand, einen Latte Macchiato mit Blick aufs Meer zu genießen.

Es hatte etwas sehr beruhigendes, einfach da zu sitzen, den Kaffee zu genießen und aufs Wasser zu gucken. 3 Surfer nutzten auch die Wellen. Ich ging noch etwas weiter und schließlich wieder zurück zum Auto.

Ich hätte hier zwar wahrscheinlich gerade in der Nebensaison übernachten können, fuhr aber ein bisschen weiter ins Inland in die Berge. Mein Ziel war Covadonga. Da ich aber auf der Karte eine kleine Bergstraße entdeckt habe, habe ich nicht den Umweg über die Hauptstraße, sondern den kürzeren durch die Pampa genommen. Und was soll ich sagen. Der Weg hatte es echt in sich und hat mich und vor allem auch das Auto sehr gefordert.

Es fing erst harmlos mit kleineren, aber immer noch gut asphaltierten Straßen an, wurde dann aber immer schlaglochreicher, steiler und schmaler.

Zwischenzeitlich stieg ich auch aus und schaute erst einmal zu Fuß, ob ich den weiteren Weg schaffe. Ich war wirklich kurz davor, wieder umzudrehen, habe dann aber auf der Karte gesehen, dass nur noch 2-3 krasse Passagen kommen und es gewagt. Das ein oder andere Mal haben Steine den Unterfahrschutz berührt und auch der Allradantrieb hat sich ab und zu merklich dazugeschaltet. Ohne wäre diese Strecke wohl nicht möglich gewesen oder nur mit sehr viel Schwung. Und das ist bei so tiefen Schlaglöchern keine gute Kombi (Limousine wäre da noch schlechter).

Oben angekommen war ich froh und erleichtert, dass am Auto alles gehalten hat und nichts kaputt gegangen ist. Hätte ich gewusst, dass es sich bei dem Weg um so einen handelt, wäre ich wahrscheinlich eher die Umgehungsstraße gefahren. Ich fahre zwar echt gerne Wege durch die Pampa, komplett alleine ist man aber teilweise auch echt aufgeschmissen, wenn man sich festfährt oder was kaputt geht. Letztes Jahr sind wir in Schweden auch coole Offroad Strecken gefahren, da waren wir allerdings mit drei Autos unterwegs und konnten auch gegenseitig gucken, ob’s passt. Alleine kann man jedoch entweder fahren oder gucken. Dennoch war’s echt cool und hat Spaß gemacht. Die Straßen wurden dann auch wieder größer.

Einige Kilometer weiter war ich auch wieder auf der Hauptstraße, die dann nach Covadonga führte, eine echte Touristenhochburg und im Sommer wahrscheinlich maßlos überlaufen. Der Jakobsweg führt hier auch vorbei und übersetzt heißt Covadonga: Höhle des Herrn (Quelle Wikipedia, ja ich weiß, nicht wissenschaftlich, aber das passt schon). Hier kann man auf jeden Fall gut beten und zur Ruhe kommen. Ich schaute mir die Kirche an, drehte eine Runde durchs Museum, ging dann aber auch wieder zurück zum Auto, da das Wetter ziemlich nass war.

Bullisuchspiel. Wer entdeckt das mobile Zuhause?

Mein Platz für die Nacht ist ein leer gefegter Wohnmobilstellplatz, auf dem es im Sommer elendiglich voll sein muss, da er wirklich riesig ist. Umgeben von Bäumen und einem Bach ist es hier aber sehr gemütlich.

Ziemlich müde liege ich jetzt nach diesem ereignisreichen Tag auf meinem „Sofa“, also der Rücksitzbank nicht umgeklappt, werde diese aber ziemlich bald in ein gemütliches Bett verwandeln und es mir gemütlich machen. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie lange das Blog-Schreiben dann doch dauert, mit Fotos sortieren, schreiben, hochladen und co. Da bin ich gut und gerne eine Stunde mit beschäftigt. Es ist aber immer wieder schön, die erlebten Momente des Tages einmal schriftlich festzuhalten. Ich freue mich auch immer über die Kommentare, die geschrieben werden.

Morgen geht’s dann wieder heiter weiter.

Tag 11 (06.03.25) – immer weiter nach Westen

Die Nacht in der Pampa war ruhig, keine Polizei und auch keine Anwohner, die mein Aufenthalt gestört hat. Der gestrige wolkenlose Himmel war jedoch heute Morgen Geschichte und ich wurde von einem durch den Wind wackelnden Bulli sowie waagerechten Regentropfen geweckt. So unter der Decke ist das schon ziemlich gemütlich, wenn’s draußen regnet und stürmt. Beim Öffnen des Rollos schien auch die Sonne zwischen den Wolken hervor.

Auch heute ging’s nach dem Aufstehen wieder eine kleine Runde spazieren. Heute wurde ich ganz schön durchgepustet. Nach dem Frühstück ging’s weiter Richtung Westen. Zuerst ohne Autobahn durch sehr sehr enge und steile Passagen. Ich weiß nicht, ob ich jemals vorher so extrem steile Straßen mit dem Bulli gefahren bin. Trotz 1. Gang wurde ich immer schneller und musste sehr viel Bremsen. Hat aber alles gut geklappt.

Nach einigen Kilometern wurden die Straßen dann aber auch wieder größer, aber nicht weniger kurvenreich. Hoch, runter, links, rechts und so weiter. Das erforderte echt viel Konzentration, hat aber auch wie immer sehr viel Spaß gemacht.

Als ich an einer Tankstelle vorbeikam, traute ich meinen Augen kaum. Der Liter Diesel kostet hier nur 1,359€. Ich hatte zwar noch einen knapp halbvollen Tank, tankte aber trotzdem einmal komplett voll. Ungewohnt ist hier, dass es Tankwärtinnen gibt, die zu einem ans Auto kommen und tanken. Das bin ich aus Deutschland überhaupt nicht gewöhnt.

Kurz nach dem Tankstopp ging es dann auf die Autobahn. Der kommende Streckenabschnitt war mautfrei und landschaftlich atemberaubend. Hier habe ich gemerkt, dass ich auf den Autobahnen deutlich besser die Aussicht genießen kann als auf den kleinen Landstrassen, da man hier zwar natürlich auch konzentriert fahren muss, es aber dennoch entspannter ist.

Vorbei fuhr ich auch an Bilbao, einer Großstadt hier in der Region. Ich hatte eine atemberaubende Sicht auf die Stadt, entschied mich aber dazu, weiterzufahren und nicht die Stadt zu besichtigen.

Kurz vor Santander, in der die Santander-Bank auch ihren spanischen Sitz hat, bog ich Richtung Südwesten ab, um meinen heutigen Stellplatz anzusteuern.

Auch diesen Platz habe ich, wie quasi jeden Platz, wieder über Park4Night gefunden. Es handelt sich um einen Bauernhof, auf dem man für 7€ die Nacht stehen und übernachten darf, eine Toilette und eine Dusche hat, und direkt in der Natur ist. Man hört die Kühe muhen und auch an Katzen mangelt es hier in keinster Weise.

Freundlich wurde ich von dem Landwirt begrüßt, er zeigte mir direkt wo ich stehen kann und gab mir auch direkt ein paar Produkte, die hier produziert wurden.

Ich erkundete ein wenig die Gegend und bereitete das Abendessen vor: Pizza 🍕😋

Man könnte zwar denken, wie soll denn das gehen ohne Backofen, aber es geht. Und zwar sehr gut. Es gibt einen kleinen Camping-Grill namens Skotti. Das ist ein Grill aus Edelstahl, welcher aus gelaserten Blechen besteht und schön kompakt zusammengelegt werden kann. Für ebendiesen Grill gibt es ein Pizza-Upgrade, bestehend aus einem Pizza-Stein sowie einer Haube. Alles natürlich auseinandernehmbar. Und somit habe ich einen vollfunktionsfähigen Pizzaofen dabei (Danke an Papa fürs Ausleihen🤩). Papa und ich haben den Ofen bereits einmal getestet. Man muss den Dreh erst einmal raus haben. Mit der Erfahrung vom letzten Mal klappte es heute aber hervorragend und ich hatte echt leckere Pizza. Den Teig habe ich allerdings nicht selbst gemacht sondern ein normales Pizza-Kit aus dem Supermarkt genommen.

Wer ebenfalls mal mit nem Bulli/ Camper/ Wohnmobil oder Zelt unterwegs war, wird mir zustimmen, dass man eine Sache immer machen kann: (Auf)räumen. Alltägliche Dinge nehmen hier oft mehr Zeit ein als zu Hause. Man räumt auch viele Sachen hin und her und wieder her und hin, da man den Platz für verschiedene Dinge nutzt. Der Abend verging somit wie im Fluge mit Pizza backen, Essen, Spülen, etwas klar Bulli machen und Blog schreiben.

Mal gucken ob mich die Kühe morgen früh wecken, wenn’s zum Melken geht. Heute wird aber wirklich mal wieder in der ersten Etage geschlafen.

Tag 10 (05.03.25) – Hola España

Ich habe die Nacht doch nicht wie gestern angeteasert im ersten Obergeschoss verbracht, da Dachzelte hier wohl nicht so gerne gesehen sind und man im Dachzelt auf so einem Platz auch wirklich jedes Wort des Nachbarn hört… Das hatte aber auch den Vorteil, dass es die erste Nacht war, in der ich nicht im dicken Thermo-Schlafsack geschlafen habe und es richtig schön gemütlich war. Kurz vorm Schlafengehen bin ich noch einmal kurz zum Meer gelaufen. Nachts auch wirklich sehr cool.

Auch heute Morgen startete der Tag mit Bewegung. Diesmal zwar nicht mit joggen, dafür mit einem langen Spaziergang am Strand. Irgendwie hat das Meer zu jeder Tageszeit was.

Nach einem leckeren Frühstück ging’s für mich weiter Richtung Spanien. In Biarritz legte ich einen Zwischenstopp am Leuchtturm mit Blick auf die Stadt ein. Ein herrlicher Ausblick über die riesige Bucht. Ich genoss die Zeit hier sehr und wäre auch über Nacht geblieben, aber leider darf man hier nur 90 Minuten parken und für eine erholsame Nacht reicht das nicht wirklich aus. Der Gedanke an das ständige Parkscheibe-Nachstellen und Umparken hat mich dann auch nicht so wirklich überzeugt…

Ich entschied mich, weiterzufahren und einen anderen Platz für die Nacht zu suchen. Als Ziel stellte ich im Navi einen Platz schon in Spanien ein, wie immer ohne Mautstraßen. Zuerst ging’s mitten durch Biarritz, eine echt edle Gegend.

Das Navi führte mich gut die ersten Kilometer durch die engen Straßen. Irgendwann war ich dann plötzlich in Spanien. Doch die Route verlief nicht wie geplant. Auf einmal war die Straße vor mir gesperrt und ich musste umdrehen. Im nächsten Örtchen schaute ich mal etwas genauer auf die Karte. Klar hätte ich einfach auf die Autobahn fahren können, Maut bezahlt und wäre in 30 Minuten am Ziel gewesen. Aber es musste noch einen anderen Weg geben dachte ich mir. Und tatsächlich, eine kleine Küstenstraße führte in den Ort, durch den ich musste. Ein Umweg von über 45 Minuten, aber nur wenigen Kilometern. Schnell merkte ich, dass es genau die richtige Entscheidung war.

In St. Sebastián begann diese kleine Straße, die mich bis Orio führte. Und die Aussicht war wirklich atemberaubend. Rechts das Meer, unendliche Weiten des riesigen Ozeans, links der Blick ins Tal und im Hintergrund die Berge. An einem kleinen Picknickplatz machte ich Pause. Hier war einiges los, einige grillten an dem dafür vorhergesehen Platz, einige saßen auch einfach nur auf den zahlreichen Picknickbänken und genossen den Blick aufs Meer.

Die Fahrt ins Tal nach Orio war sehr abenteuerlich und die Straße sehr eng. Oben stand auch ein großen Schild, dass der Weg für Wohnmobile und Fahrzeuge über 5t gesperrt sei. Ich habe schnell verstanden warum… Wenn Gegenverkehr kam, war es wirklich sehr knapp, aber alles machbar. Die Abfahrt zum Geirangerfjord in Norwegen beispielsweise ist durch den Reisebusverkehr deutlich anspruchsvoller…

In Orio habe ich vergeblich nach der Keksfabrik gesucht. Komisch, vielleicht haben die sich auch mit einem Buchstaben vertan.

Nach ca. 140km in 4 Stunden erreichte ich nach unzähligen Kurven meinen heutigen Stellplatz. Dieser ist in der Pampa, diesmal ein Wild-Spot, also einer außerhalb eines Campingplatzes, welcher auf Park4Night als ruhig beschrieben wurde und es wohl keinen Ärger mit der Polizei gibt. Wildcampen ist auch hier so ne Grauzone. Parken darf man wohl, also keinen Tisch aufbauen, keine Auffahrkeile und allgemein kein Campingverhalten zeigen. Schauen wir mal, ob ich heute Nacht Besuch bekomme 👮‍♂️…

Die Aussicht auf die Berge ist auch hier sehr schön. Ganz im Hintergrund kann man auch das Meer erahnen. Ich machte noch einen Spaziergang, kochte mir ein paar Tortellini, die ich aus Frankreich importiert habe, sehr lecker.

Abends hatte ich dann noch ein Zoom Meeting bezüglich der KjG, an dem ich dann einfach aus dem Auto raus teilgenommen habe, echt praktisch.

Mit vielen neuen Eindrücken habe ich’s mir jetzt im Bulli gemütlich gemacht und werde auch bald schlafen gehen. Irgendwie krass, dass ich jetzt schon zweistellig mit meinen Reisetagen unterwegs bin und wie schnell die Zeit vergeht. Morgen geht’s dann wahrscheinlich weiter Richtung Westen.

Tag 9 (04.03.25) – Capbreton

Der heutige Tag begann sportlich. Nachdem nachts der Regen aufs Dach trommelte, wachte ich im Trockenen auf und ging nach dem Aufstehen direkt eine Runde joggen. Das tat wirklich gut und macht einen auch direkt wacher. Wenn ich auf Plätzen mit Duschen stehe, mache ich ganz gerne Sport, da man danach direkt unter die Brause hüpfen kann…

Da der Wetterbericht für die Region hier sehr gut war und ich ja auch nicht weit vom Meer entfernt war, entschloss ich mich, heute nur eine kleine Etappe zu fahren, und zwar ins etwa 40km entfernte Capbreton. Dort gibt es direkt hinter einer großen Düne einen Wohnmobilstellplatz. Somit ist man vom Wohnzimmer- bzw. Schlafzimmer in wenigen Augenblicken am Meer. Als eigentlich ambitionierter Wildcamper Skandinaviens ist solch eine Ansammlung an Wohnmobilen normalerweise nicht die erste Wahl, aber der schöne Strand direkt nebenan hat bei der Entscheidung heute definitiv seinen Teil dazu beigetragen 😉

Den Nachmittag verbrachte ich auf einer Decke am Strand mit einem Buch, bzw. dem eBook-Reader, der mir hier treue Dienste leistet. Mit Meeresrauschen liest es sich nochmal entspannter. Irgendwann wurde es dann jedoch trotz der 17 Grad durch den Wind etwas frisch, sodass ich mich wieder in den Bulli verkroch und mich etwas aufgewärmt habe.

Zum Sonnenuntergang hat’s mich dann aber wieder zum Wasser gezogen. Und ich war nicht der einzige mit der Idee. Viele Camper liefen ebenfalls die Düne hoch und dutzende Surfer nutzten die Wellen, um ihre Boards etwas auszutesten. Dafür ist die Bucht hier bekannt und auch wirklich gut geeignet.

Frische Luft macht allerdings auch müde, sodass ich nun platt im Auto liege und es mir gleich auch schon in der ersten Etage gemütlich machen werde.

Morgen geht’s dann weiter, evtl. sogar schon nach Spanien. Mal gucken wohin es mich so führt 👀